27 Sep

Filmstammtisch in Stuttgart

Die Netzwerkveranstaltung für Film- und Bewegtbildschaffende aus der Region.

Wir laden wieder zum Filmstammtisch nach Stuttgart ein. Das Netzwerk-Event findet am 30.10.2024 ab 18 Uhr im Gutbrod, Friedrichstraße 10 in Stuttgart statt.


Nur bei diesem Stammtisch

Es werden gegen 19:00 Uhr die Nominierten für den Baden-Württembergischen Filmpreis verkündet.


Für leibliches Wohl ist bestens gesorgt!
Der Eintritt, das Essen und die Getränke sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

11 Sep

LETsDOK im September 2024 

Die bundesweiten Dokumentarfilmtage feiern ihr erstes Jubiläum – 5 Jahre

LETsDOK: GEMEINSAM VIELFÄLTIG

Im September werden in ganz Deutschland Dokumentarfilme in Kinos und an alternativen Veranstaltungsorten zu sehen sein, begleitet von Filmgesprächen. Bundesweit wurden inzwischen mehr als 300 Dokumentarfilmveranstaltungen programmiert, darunter auch einige von der MFG geförderte Filme.

Das Programm bei LETsDOK stellt die gesellschaftliche Relevanz dokumentarischer Formate heraus und erhöht damit die Wertschätzung für das Genre. Dokumentarfilme nehmen sich ausreichend Zeit für eine vertiefende Darstellung und sind ein essenzieller Teil der öffentlichen Meinungsbildung. Gleichzeitig unterstützt und fördert LETsDOK auch die vielfältige Kino-Kultur in Deutschland. Dabei setzt das Ba-Wü Programm wieder auf die Kombination von Kurzfilm und Langfilm, um ein Thema von mehreren Seiten anzugehen. Bei den Kurzfilmen sind fiktionale und dokumentarische Formate dabei, u.a. von Filmstudent:innen der staatlich anerkannten Merz Akademie Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien sowie junger Filmschaffender aus Ulm und aus Rumänien. Damit fördert dieses Konzept ausdrücklich auch den Nachwuchs.

Von der AG DOK 2020 initiiert finden die Dokumentarfilmtage seither unter der Mitwirkung vieler Vereine und Partnerorganisationen bundesweit im September statt. Unser Mitglied Sabine Willmann kuratiert, koordiniert und organisiert die Reihe in Baden-Württemberg mit dem gemeinnützigen Verein docfilm42. Die Veranstaltungen finden in Baden-Württemberg vorwiegend in der zweiten Septemberhälfte statt.

Gefördert wird das Programm erneut von der Filmförderung MFG – Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg sowie der FFA – Filmförderungsanstalt, der AG DOK und vielen weiteren Partnerorganisationen, die das Programm tatkräftig und finanziell auch vor Ort unterstützen, wie z.B. der Stadtmarketing Schillerstadt Marbach e.V., die Stadt Marbach am Neckar oder die Allianz für Beteiligung e.V., die den Medienworkshop in Marbach mit ermöglicht.

Das komplette Programm mit Informationen zu Spielorten, Tickets, auch zu den kostenlosen Veranstaltungen in Baden-Württemberg Die Presseinformation und der Kurzprogrammüberblick sind unter dem QR-Code abrufbar.

Starke LETsDOK-Standorte sind STUTTGART, LUDWIGSBURG und MARBACH AM NECKAR mit gleich mehreren Veranstaltungen, darunter Highlights wie der Medienworkshop mit Workshopleiter Sascha Seidel, BFS oder ein Kurzfilmprogramm mit Podiumsdiskussion mit der Stadt Marbach als Mitveranstalterin. Beide Programmpunkte finden zum Thema Medien erzeugen Echokammern – Demokratie mitgestaltenstatt. Darüber hinaus freuen wir uns sehr, dass auch das Kommunale Kino Freiburg und der Kulturbahnhof Wartesaal in Besigheim erneut als Spielstätten dabei sind. Das Programm steht im Zeichen starker Frauen, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Einige der Filme beschäftigen sich mit Tanz und Malerei, andere thematisieren persönliche Verluste, die Frage nach Vergeltung sowie politisch motivierten Krieg. Die Filme zeigen dabei auch Lösungsansätze und geben durch ihre starken Protagonist:innen, die sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, Hoffnung.

Das Gesamtprogramm bundesweit findet man unter https://letsdok.de.

18 Jun

Stellungnahme des Filmverband Südwest zum Verkauf des SWR-Requisitenfundus

Hafenlager in Karlsruhe das für den Fundus vorgesehen war.

Wie wir leider letzte Woche Mittwoch am 12.06 erfahren mussten, hat sich der SWR entschieden, den Kostüm- und Requisitenfundus in Baden-Baden endgültig abzuwickeln. Der Filmverband bedauert diese Entscheidung zutiefst und hält sie fatal für die Entwicklung des Filmstandortes. Trotz unserer intensiven Bemühungen in den vergangenen zwei Jahren, ist es dem Verband und den lokalen Filmschaffenden in Baden-Württemberg nicht gelungen, Sender und Politik von der elementaren Notwendigkeit des Fundus für den Filmstandort zu überzeugen. Das ist umso bedauerlicher angesichts der Tatsache, dass es bereits einen potentiellen neuen Standort und Interessenten für den Weiterbetrieb des Fundus gab. Laufende Verhandlungen wurden unter dem Primat des Zeitdrucks fallen gelassen. Filmschaffende werden in Zukunft in andere Bundesländer fahren und dort Requisiten leihen müssen, um in Baden-Württemberg Filme drehen zu können. Eine Entwicklung, die sowohl teuer als auch wenig nachhaltig ist und den Filmstandort Baden-Württemberg massiv beschädigt.

An alle Filmschaffenden: Für uns hört das Engagement hier nicht auf. Wir möchten euch bitten ein paar Zeilen zu formulieren, wie der fehlende Fundus euren beruflichen Alltag verändern wird. So möchten wir Aufzeigen, welchen Schaden die Entscheidung in der Filmwirtschaft verursacht hat. Wir würden eure Zeilen dann nutzen, um in den kommenden Monaten ein besseres Bewusstsein für die Lage der Filmwirtschaft in Baden-Württemberg zu schaffen.

Einsendungen gerne an vorstand@filmverband-suedwest.de

Darüber hinaus werden wir für euch noch einmal transparent aufarbeiten, welche Schritte bereits unternommen wurden, um den Fundus zu retten. Woran es schlussendlich scheiterte und was man daraus lernen sollte. Mehr dazu in den kommenden Wochen. 

Euer Filmverband Südwest


ERGÄNZUNG vom 16.09.2024

Der SWR gab heute bekannt, wann und wie der Abverkauf/ Verwertung des Fundus von statten geht. Hier die Pressemeldungen mit den Links: https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/restbestaende-des-swr-fundus-werden-versteigert-presse-100.html#

17 Jun

Sommerfest der Filmwirtschaft

Lasst uns feiern! 
Die Filmwirtschaft in Baden-Württemberg ist unglaublich divers, aber auch ziemlich weit verstreut. Grund genug sich einfach mal überregional auszutauschen und gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Programm gibt es diesmal keins, dafür aber einen Grill und Freigetränke. Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!

Die Parkmöglichkeiten vor Ort sind begrenzt. Wir empfehlen die Schwabentorgarage mit ca. 10 min. Fußweg zur Location.

Wann?    Samstag, 29.06.2024, 15 – 22 Uhr 
Wo?         Innenhof der Turnseestraße 4a, 79102 Freiburg
Wie?        Kostenlos – für Getränke und Verpflegung ist gesorgt

Anmeldung unter: https://lets-meet.org/reg/c3d1209e490733a3ea

09 Apr

Filmstammtisch in Stuttgart

Die Netzwerkveranstaltung für Film- und Bewegtbildschaffende aus der Region.

Wir laden wieder zum Filmstammtisch nach Stuttgart ein. Das Netzwerk-Event findet am 17.04.2023 ab 18 Uhr im Gutbrod, Friedrichstraße 10 in Stuttgart statt.

Für leibliches Wohl ist bestens gesorgt!
Der Eintritt, das Essen und die Getränke sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

04 Apr

Requisiten könnten nach Karlsruhe umziehen!

Weil der SWR seinen Requisiten-Fundus deutlich verkleinert, droht 80 Prozent des Inventars die Vernichtung. In Karlsruhe könnte es für die Requisiten eine Perspektive geben.

Dank des unermüdlichen einsatzes unseres Vorstandes Daniel Hofmeier, sowie Hamilton Pereira und weiterer Filmschaffenden können schon bald knapp 100.000 Requisiten umziehen und bleiben somit der Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg erhalten.

Mehr erfahrt ihr in dem Artikel der Badischen Neusten Nachrichten:

https://bnn.de/karlsruhe/kreative-goldgrube-100000-requisiten-koennten-nach-karlsruhe-umziehen

25 Mrz

Jetzt oder Nie

Bild des Hafens Karlsruhe mit Schriftzug Jetzt oder Nie

Etwas mehr als 1 Jahr ist es her, seitdem wir diese Petition ins Leben gerufen haben. Zwischenzeitlich hat sich viel getan. So viel, dass wir Euch nicht nur ein Update schuldig sind, sondern Euch auch auf den aktuellen Stand bringen möchten – denn es gibt Hoffnung.

Wie einige von euch sicherlich mitbekommen haben, ist der Kostümfundus des SWR bereits Ende letzten Jahres final an das Berliner Kostümhaus Theaterkunst verkauft worden. Das war und ist ein schwerer Schlag für in Baden-Württemberg tätige KostümbildnerInnen.

In den letzten 2 Wochen wurde außerdem öffentlich, dass das Theater Baden-Baden einige Fundusgegenstände übernimmt und in einer dafür neu angemieteten Halle in Baden-Baden unterbringt. Zwar verbleibt somit ein Teil des Fundus in Baden-Württemberg, was grundsätzlich positiv ist, allerdings ist kein Verleih geplant und somit auch keine Öffnung für regionale Kunst- & Kulturschaffende.

Der SWR wird beginnend ab August den bereits angekündigten Umzug von rund 20 % des Fundus vom bisherigen Standort in Oos (Stadtteil in Baden-Baden) zum SWR-Funkhaus (Baden-Baden) vornehmen. Die für Eigenproduktionen vorgesehenen Fundusinhalte werden Stand jetzt aber ebenfalls nicht an Externe verliehen.

Auch das Staatstheater Stuttgart hat bereits einen kleinen Anteil aus dem Fundus ent- und in den eigenen Theaterfundus übernommen. Ein Verleih an Externe ist auch hier nicht vorgesehen.

Na und jetzt? – Was bleibt denn dann überhaupt noch?

Gar nicht so wenig. Rund 2/3 des ursprünglichen Bestandes aus Möbel, Requisiten und Kleinrequisitenfundus warten weiterhin darauf gerettet zu werden.

Und das möchten wir tun. Als Filmverband Südwest haben wir uns in den letzten Monaten der Aufgabe gewidmet, das unkalkulierbare finanzielle Risiko einer Fundusübernahme in konkrete Zahlen und Angebote zu gießen.

So haben wir zwischenzeitlich eine ideal geeignete Immobilie am Karlsruher Rheinhafen gefunden, die mit rund 5.000 qm Lagerfläche und zusätzlichen 500 qm Bürofläche mehr als genug Raum für den verbleibenden Fundus wie auch dessen Erweiterung ermöglicht.

Darüber hinaus formiert sich bereits ein Team, dass den „alten“ SWR-Fundus bestens kennt und den neu entstehenden Fundus mit Erfahrung und Fachkenntnis in die Zukunft führen kann.

Uns ist bewusst, dass der Transport eines Fundus dieser Größe kein einfaches Unterfangen ist. Für die Kalkulation der Transportkosten (Baden-Baden -> Karlsruhe) arbeiten wir daher aktuell mit einem in Sindelfingen ansässigen Transportunternehmen zusammen, um eine sinnvolle Herangehensweise für den Transport zu finden. Teil unseres Konzepts soll es sein, die Filmszene aktiv beim Transport mit einzubeziehen, um Kosten einzusparen, wo es möglich ist. Sei es durch freiwillige Helfer oder durch die Nutzung bereits vorhandener Ressourcen. Ein funktionierendes Konzept wird hierzu gerade erarbeitet.

An dich, der diese Zeilen gerade liest, daher ein Aufruf: Wenn du dir bereits jetzt vorstellen kannst, den Transport ab ca. September zu unterstützen, melde dich gerne bei uns.

Der Businessplan für einen erfolgreichen Fundus

Essenziell wichtig für die Fortführung des Fundus ist für uns eine sichere finanzielle Grundlage. Es ist niemandem geholfen, wenn der zukünftige Fundus innerhalb kürzester Zeit ebenfalls veräußert werden müsste. Hierüber sind wir uns als Filmverband in unseren Gesprächen mit dem SWR einig. Ziel unserer Arbeit war und ist es, einen Businessplan auf die Beine zu stellen, in dem Kosten sinnvoll im Rahmen gehalten werden. Sei es durch die Nutzung von Synergien, durch die Unterstützung aus der Branche oder manchmal auch guten Willen unserer MitstreiterInnen.

Genauso wichtig ist aber auch eine ehrliche und realistische Einschätzung über mögliche Einnahmen. Da der SWR-Fundus hauptsächlich für den Eigenbedarf genutzt wurde, wurde er folglich weder beworben noch in direkter Konkurrenz und zu marktüblichen Preisen betrieben.  Aus diesen Gründen ist eine betriebswirtschaftliche Einschätzung entlang der bisherigen Nutzung nicht möglich. Es braucht für die Einschätzung daher Branchenkenntnis über das Marktumfeld und Weitsicht im Hinblick auf die Nachfrage von Fundi in der Zukunft. Nicht nur im Hinblick auf die Filmbranche, sondern über alle Kreativ- & Kunstbranchen hinweg. Als gut vernetzter Verband mit Mitgliedern aus diversen Gewerken sind wir gleichermaßen stolz und dankbar, dass wir Mitglieder haben, die uns diese realistische Sicht auf die Branche ermöglichen.

Aktuell unterstützen wir das bereits erwähnte Team dabei, den Businessplan zu erstellen, vermitteln in die Politik, führen Gespräche mit eventuellen Investoren und / oder Geschäftspartnern und arbeiten gemeinsam mit dem SWR an einem Kooperationsvertrag – soweit, bis alle Informationen auf dem Tisch liegen und der Fundus für die ersten Jahre finanziell abgesichert ist.

Erst dann wird auf dieser Basis das neue Team mit allen bis dahin dazugekommenen Partnern ein wirtschaftliches Unternehmen gründen, um den Fundus operativ zu führen.

Die Vision – branchenoffen, kulturfördernd, nachhaltig

Der „neue“ Fundus soll auch jenseits der Filmbranche allen offenstehen. Sei es für Theater, die selbst wenig Stellfläche für Requisiten haben oder für spezielle Stücke auf einen umfangreicheren Fundus zurückgreifen möchten. Für Fotografen, die ihre Modelle besonders inszenieren oder Innenstädte mit Leerstand, die mit besonders eingerichteten Pop-up Stores neue Kundschaft anziehen möchten. Denkbar ist vieles. Der Fundus soll mit seinen Möglichkeiten wirtschaftlichen Erfolg in der Region und darüber hinaus ermöglichen. Er soll Spielwiese für Kreative sein, die mit innovativen Geschäftskonzepten Mehrwerte für uns alle schaffen. Gerade in Zeiten stetigen Wandels und immer neuen Herausforderungen ist das auch zwingend notwendig.

Erkannt hat das auch der aktuelle Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, der die Ansiedlung des Fundus in Karlsruhe unterstützt und sich eine Bereicherung für die Vielfalt der Stadt und den ganzen Südwesten verspricht.

Und genau diese Vielfalt ist Teil des geplanten Konzeptes. Über den eigentlichen Fundus hinaus stehen in der geplanten Immobilie rund 500 qm weitere Bürofläche zur Verfügung, die für die Ansiedlung regionaler Unternehmer geplant ist. Synergien zum Fundus könnten direkt inhouse genutzt werden, all das zu einer verhältnismäßig günstigsten Miete. Interessierte dürfen sich ab sofort gerne bei uns melden.

Jetzt oder Nie

Bis Ende des Jahres müssen die Hallen in Oos gelehrt sein. Ein Umzug wäre frühstens ab September möglich. Darauf bereiten wir uns vor. Damit Geschäftskonzept, Bürokratie, Transportunternehmen, Helfer, der SWR, die Geschäftspartner, die Politik und das neue Team bereit sind. Sicher ist aktuell noch nichts, aber eins steht fest: Jetzt oder Nie.

Wir möchten das Geschehen gerne so transparent wie möglich für alle gestalten. Daher wird dieser Artikel in den folgenden Wochen um ein kleines FAQ ergänzt. Schreibt uns eventuelle Fragen gerne direkt in die Kommentare oder meldet euch via E-Mail.

Euer Filmverband Südwest e. V.

12 Jan

Filmstammtisch in Stuttgart

Wir laden wieder zum Filmstammtisch nach Stuttgart ein. Das Netzwerk-Event findet am 24.01.2023 ab 18 Uhr im Gutbrod, Friedrichstraße 10 in Stuttgart statt.

Für leibliches Wohl ist bestens gesorgt!
Der Eintritt, das Essen und die Getränke sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

05 Jan

Einladung: Filmstammtisch in Rottweil

Diesmal sprechen wir mit Carsten Schuffert über Postproduktionsworkflows.
Mit seinem Unternehmen Bewegte Bilder sorgte er unter anderem dafür, dass wir die oscarprämierte Dokumentation Navalny auf den Kinoleinwänden und Streamingbildschirmen genießen durften.

Wann?    Mittwoch, 11.01.2024, ab 18:30 Uhr 
Wo?         Central Kino Rottweil – Hauptstraße 59, 78628 Rottweil
Wie?        kostenlos

Ablauf:        
18:30 Uhr Ankommen / Netzwerken
19:00 Uhr Vortrag
ab 20:00 Freies Netzwerken / Get Together

Erklärender Zusatz falls notwendig:

Der Filmstammtisch ist eine regelmäßige Netzwerkveranstaltung der lokalen Kreativwirtschaft für die vielen Gewerke der Filmwirtschaft. Ganz egal ob Regie, Kamera, Schnitt, SFX & VFX, Maske, Schauspiel oder Musikkomposition. Wir ermöglichen den Austausch zwischen Geschäftsinhabern, Kreativen, Studenten, Schülern und all denen, die sich für die Film & Videoerstellung interessieren. Denn gemeinsam lässt sich mehr bewirken.

11 Dez

Baden-Württembergische Filmpreise 2023

‚Jonja‘ gewinnt Preis für besten Spielfilm

STUTTGART – Die MFG-geförderte und von Kurhaus Production (Baden-Baden) und SWR produzierte sommerliche Coming-of-Age-Geschichte ‚Jonja‘ von Anika Mätzke aus Stuttgart gewinnt bei der 29. Filmschau Baden-Württemberg den mit 2.000 Euro dotierten Baden- Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm. Der Gewinner des mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreises in der Kategorie Kurzfilm heißt ‚Istina – Wahrheit‘ von Tamara Denić. Den mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm erhält ‚Rock Chicks – I Am Not A Female To You‘ von Marita Stocker aus Karlsruhe. ‚The Last Bar‘ von Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick vom Animationsinstitut an der Filmakademie Baden- Württemberg wurde in der Kategorie Animationsfilm mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis (2.000 Euro) ausgezeichnet. ‚Big E – The New E-Sprinter‘ ist der Gewinner des diesjährigen Baden-Württembergischen Filmpreises in der Kategorie Werbefilm (2.000 Euro). Die Agentur Preuss und Preuss aus Stuttgart produzierte den Spot für Mercedes Benz. Die beiden Dokumentarfilmerinnen und Autorinnen Wiltrud Baier aus Erlangen und Sigrun Köhler aus Schwäbisch Hall, bekannt als Doku-Duo ‚Böller und Brot‘ aus Stuttgart, wurden mit dem undotierten Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet. Die beiden Laudatoren Thorsten Schaumann, Leiter der Hofer Filmtage, und der Berliner Filmkritiker Rüdiger Suchsland würdigten das Werk der beiden Filmschaffenden. Zusammen mit dem Jugendfilmpreis, der seinen 20. Geburtstag feierte, wurden bei der Preisverleihung im Alten Schloss in Stuttgart insgesamt 20 Filmpreise im Gesamtwert von 15.000 Euro vergeben.

GewinnerInnen des 20. Jugendfilmpreises

Die GewinnerInnen des diesjährigen Jugendfilmpreises sind: ‚Advena‘ (Bester Film) von Nelly Schmidtlein aus Offenburg (Regie), ‚Du bist min, ich bin din‘ (Beste schauspielerische Leitung‘) mit Julian Steinbeck aus Eningen als Trutwin, ‚Darkness‘, Team um Noah Bösel aus Kirchheim/Teck (Beste Ensembleleistung), ‚Mary Daughter of Mendax‘ (Bestes Drehbuch) von Cornelius Baum aus Stuttgart, ‚Kaffee und Kuchen‘ (Beste Kamera) von Chris Gruber, aus Hamburg ‚Advena‘ (Bester Schnitt) von Philipp Meier aus Offenburg, ‚Tagtraum‘ (Bester Clip) von Yeva Kiseleva und Fraz Forsatiam aus Kernen, ‚Colors‘ (Beste VFX) von Jona Rackow aus Esslingen/Göppingen, ‚Randleben‘ (Beste Animation) von Lilith Jörg aus Schramberg, ‚Sur Point‘ (Bestes Sounddesign) von Alisa Grabowski aus Ludwigsburg, ‚Vier Jahreszeiten (Förderpreis), Reyk Appenzeller aus Stuttgart‚Iwona Wild‘ (Bester Dokumentarfilm) von Alisa Grabowski aus Ludwigsburg und ‚Level 0‘ (Bestes Szenenbild) von Marlene Rosenbaum aus Tübingen. Die VVS-Goldene-Orange im Wert von 750 Euro bekam ‚Real Life‘ von Thomas Brand und Johannes Schuler aus Simmozheim.

Festivalleiter Mahn zieht positive Bilanz

Festivalleiter Oliver Mahn vom veranstaltenden Filmbüro Baden-Württemberg zog zum Finale der Landesfilmschau eine positive Bilanz: „Die 29. Filmschau hat einen herausragenden Filmjahrgang vorgestellt, der beim Publikum sehr gut angekommen ist“. Mit einem beeindruckenden Premieren-Marathon mit illustren Filmgästen wie Schauspieler Devid Striesow und die beiden Regisseure Simon Verhoeven und Roger Spottiswoode sowie der indische Action-Star Anshuman Jha begeisterte die Landesfilmschau das Publikum. An fünf Festivaltagen durften sich die ZuschauerInnen auf 134 neue Filme ‚Made in Baden- Württemberg‘ freuen; davon 12 Spielfilme/Serien, 35 Kurzfilme, 16 Dokumentarfilme, 24 Animationsfilme, sieben Werbefilme und 40 Jugendfilmpreis-Filme. Vor dem bundesweiten Kino- und TV-Start waren die MFG-geförderten Produktionen ‚Roxy‘, ‚Girl You Know It’s True‘, ‚Mein Traum, meine Geschichte‘ und ‚Davos 1917‘ zu sehen. Für die Kleinsten öffnete das Schnupperkino mit den wundervollen ‚Animanimals‘. Der Branchentreff ‚setUP media – Creative Industries Exchange 2023‘ und ein Podium der MFG Filmförderung Baden- Württemberg zum Thema ‚Künstliche Intelligenz – Chance und Risiko für die Filmbranche‘ warenweitere Highlights im Programm der 29. Filmschau Baden-Württemberg.

Jonja „überaus glaubwürdig“

Annika Mätzke, die für „Jonja“ mit dem Drehbuchpreis des MDR Rundfunkrats beim Festival Goldener Spatz ausgezeichnet wurde, vermittelt in ihrem ersten Spielfilm überaus glaubwürdig und nachvollziehbar das Lebensgefühl ihrer jugendlichen Protagonist.innen an der Schwelle zur Pubertät. „Mit seiner berührenden Figurenführung begeistert und bewegt der Film nicht nur die junge Zielgruppe, sondern regt auch darüber hinaus zum Nachdenken an. ‚Jonja‘ ist ein Film, der sich traut, in einer beobachtenden und langsamen Erzählhaltung genau hinzusehen auf das, was uns im Kern bewegt“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

‚Istina‘ – Thema ‚Pressefreiheit in Europa‘ „Mit eindringlichen Bildern, einem beeindruckenden Cast und einer intensiven Handlung zwischen professioneller Berufung und privaten Ängsten erzählt die Regisseurin davon, dass Pressefreiheit auch in Europa täglich erstritten werden muss und manchmal dafür auch mit dem Leben bezahlt wird“, so lobt die Jury den Besten Kurzfilm ‚Istina – Wahrheit‘ von Tamara Denić.

‚Rock Chicks‘: Seltene, manchmal sogar scheue Vögel

„Wegbereiterinnen im Rock Business waren und sind seltene, manchmal sogar scheue Vögel, von denen man viel zu wenig hört. Umso erstaunlicher, was Marita Stocker und ihrem Team mit diesem Kino-Dokumentarfilm gelingt, der in Koproduktion mit ZDF und Arte entstanden ist“, lobte die Jury die Gewinner-Doku ‚Rock Chicks‘.

‚The Last Bar‘: Mysteriöse, aber auch liebevolle Charaktere

„‚The Last Bar‘ zieht uns auf der großen Leinwand ganz tief in ein existenzialistisches Personen-Karussell mit mysteriösen, aber auch liebevollen Charakteren. Das Ergebnis ist große, ungestüme und beindruckende Kinoleidenschaft. Das ist Sturm und Drang. Das ist Träumen mit offenen Augen. Bitte mehr davon. Viel mehr“, so begeisterte die Gewinner- Animation die Jury.

Das Filmbüro Baden-Württemberg veranstaltet die Filmschau im Auftrag des Landes Baden- Württemberg, um die Bevölkerung über das Schaffen der Film- und Medienbranche im Südwesten zu informieren. Ein einmaliger Überblick verrät auch, wie viel Baden- Württemberg im nationalen und internationalen Kino/TV steckt.

Jury-Begründungen im Wortlaut

Jurybegründung Gewinner-Spielfilm ‚Jonja‘: „‘Jonja‘ von Anika Mätzke ist ein wunderbar menschlicher Film, der es schafft, gesellschaftliche Relevanz und Unterhaltung zu verbinden. In seiner feinen Inszenierung bietet der Film Raum für Identifikation und einen breiten Resonanzboden für unterschiedliche Themen wie Eltern-Kind-Beziehungen, tiefe Freundschaften oder der ersten Begegnung mit der eigenen sexuellen Orientierung. Die Filmsprache kombiniert dabei gekonnt moderne Medien mit traditioneller Bildgestaltung. Mit seiner berührenden Figurenführung begeistert und bewegt der Film nicht nur die junge Zielgruppe, sondern regt auch darüber hinaus zum Nachdenken an. ‚Jonja‘ ist ein Film, der sich traut, in einer beobachtenden und langsamen Erzählhaltung genau hinzusehen auf das, was uns im Kern bewegt.“

Jurymitglieder: Regisseurin Anja Gurres, Filmemacher und Dozent Christopher Parkinson, Ehrenfilmpreisträger Dieter Krauß

Jurybegründung Gewinner-Kurzfilm ‚Istina – Wahrheit‘: „Meinungs- und Pressefreiheit ist ein zentrales demokratisches Gut. Aber der Kampf dafür bedeutet oft Kraft, Mut und nicht selten unvorhersehbares Risiko. Mit eindringlichen Bildern, einem beeindruckenden Cast und einer intensiven Handlung zwischen professioneller Berufung und privaten Ängsten erzählt die Regisseurin davon, dass Pressefreiheit auch in Europa täglich erstritten werden muss und manchmal dafür auch mit dem Leben bezahlt wird. Der Preis für den besten Kurzfilm bei der Filmschau Baden-Württemberg 2023 geht an ‚Istina‘ von Tamara Denić.“

Jurymitglieder: Produzent Frank W. Albers, Erziehungswissenschaftler Birger Schmidt und Kuratorin Giovanna Thiery

Jurybegründung Gewinner-Dokumentarfilm ‚Rock Chicks‘: „Wegbereiterinnen im Rock Business waren und sind seltene, manchmal sogar scheue Vögel, von denen man viel zu wenig hört. Umso erstaunlicher, was Marita Stocker und ihrem Team mit diesem Kino- Dokumentarfilm gelingt, der in Koproduktion mit ZDF und Arte entstanden ist. Durch ihre tiefgründige Recherche und hervorragende Interviewführung schafft sie es, ihre ‚Rock Chicks – I am not female to You‘ so zu öffnen, dass sie ihre ganz individuellen Strategien als weibliche Musikprofis preisgeben, darunter Pionierinnen wie die Indie-Legende Kristin Hersh, Afropunk-Gitarristin Honeychild Coleman oder die Rock-Bassistin Suzi Quatro.

Im Zusammenspiel von Bildsprache, energiegeladener Musik und verschmitztem Humor wird der Film zu einem künstlerischen Gesamtpaket, bei dem das Handwerk in allen Gewerken stimmt. Darüber hinaus springt die geballte Power über und macht Lust, alle Herausforderungen des Lebens mit eigener Spielart zu rocken. Wir gratulieren herzlich!“ Jurymitglieder: Ulrike Becker,

Jurybegründung Gewinner-Animationsfilm ‘The Last Bar’; „Unerschrocken raffiniert animiert, detailversessen in jedem Gestaltungsaspekt und geradezu selbstmörderisch produziert – in Anbetracht des wahnsinnigen Arbeitsaufwands von Stop-Motion-Filmen, präsentieren uns die Filmemacher*innen um Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick eine cineastisch bildgewaltige und dramaturgisch höchst ungewöhnliche und kraftvolle Debütarbeit. ‚The Last Bar‘ zieht uns auf der großen Leinwand ganz tief in ein existenzialistisches Personen-Karussell mit mysteriösen, aber auch liebevollen

Charakteren. Das Ergebnis ist große, ungestüme und beindruckende Kinoleidenschaft. Das ist Sturm und Drang. Das ist Träumen mit offenen Augen. Bitte mehr davon. Viel mehr.“ Jurymitglieder: Produzent Sven Bergmann, Regisseurin und Autorin Sveta Yuferova und Matthias Bäuerle.

Jurybegründung Gewinner-Werbefilm ‚Big E – The New E-Sprinter‘: „Eine Arbeit, die – auch wenn sie das Genre nicht völlig neu erfindet – durch die qualitativ perfekte Machart, den hohen Unterhaltungswert, das liebevolle Art-Department und die perfekte Symbiose aus Musikauswahl und Visualisierung besticht. Wir gratulieren dem diesjährigen Preisträger, der Agentur Preuss und Preuss für den Film ‚BigE‘ für den Kunden Mercedes-Benz.“ Jurymitglieder: Henrik von Müller, Holger Oehrlich und Daniela Haug.

Jurybegründungen Gewinnerfilme Jugendfilmpreis

Beste Animation ‚Randleben‘: „Mehr als 260.000 Menschen haben in Deutschland kein festes Zuhause, mindestens 37.000 von ihnen leben dauerhaft auf der Straße. So schrecklich groß diese Zahlen und das damit verbundene Unglück sind, so sehr verschwinden diese Menschen in unserer Gesellschaft. Sie führen ein Leben am Rand. Lilith Jörg hat in ihrem einfühlsamen Film diese Menschen in den Fokus gesetzt und eine traurige, aber leider auch mögliche Geschichte erzählt. Ihre Hauptfigur ist eine Puppe, die sie in beeindruckend gelungener Form durch die Stadt Frankfurt animiert. Alle Stufen dieses Filmes hat sie dabei allein umgesetzt: Animation, Regie, Produktion, Drehbuch, Kamera, Schnitt und Ton. Ein auf jeder Ebene ausgezeichneter Film!“

Beste Kamera ‚Kaffee und Kuchen‘: „Wie erzählt man eine immer bedrohlicher werdende Situation zwischen zwei sich freundlich unterhaltenden Menschen in einem gemütlichen Raum bei Kaffee und Kuchen? Über das Licht, den Schnitt und vor allem die Kamera. Dies ist Chris Gruber in seinem Kurzthriller überzeugend gelungen. Unbehagen und schließlich Angst werden von ihm über kalte, düstere Bildkompositionen, klaustrophobische Einstellungen und beengende, verzerrte Details gesteigert, bis die Kamera in den Dachboden steigt und das Schicksal des Opfers im gruseligen Endbild vorwegnimmt.“

Beste Schauspielerische Leistung ‚Du bist min, ich bin din‘: „Julian Steinbeck gelingt es, die Zuschauenden in ein Leben mitzunehmen, wie es sich vor weit über 1000 Jahren abgespielt haben mag. Er spielt selbstverständlich, ruhig und unaufwendig, braucht kein aufgesetztes Spiel, keine Posen. Mit kindlicher Strenge und Konzentration eröffnet Julian Steinbeck Zugänge zu einer versunkenen Sprache und Welt. Mehr noch: seine im besten Sinne unspektakuläre Darstellung vom Trutwin schafft Gedanken- und Gefühlsräume, die im 21. Jahrhundert nur fremd und fern wirken könnten. Doch Julian Steinbeck schafft es, mit einer stillen Durchlässigkeit im Spiel, daraus eine besonnene Herzenswärme, ein verantwortliches Fühlen und Handeln werden zu lassen. Und das können wir in unserer Zeit sehr gut gebrauchen.“

Beste VFX ‚Colors‘: „Manche Filmproduktionen fühlen sich in Schwarz-Weiss-Aufmachung stilistisch zu Hause, manche brauchen eine werbebunte Scheinidylle. Dieser Film kann beide Extreme. Auf der einen Seite der Dämonische: Farbe ist sein Lebenssaft, nach dem ihm dürstet. Auf der anderen Seite: der so sensible wie farbengläubige Sommeratelierkünstler ungetrübtesten Wassers. Er malt beseelt einen schwarzen Strich auf seine Leinwand. Und

spricht von Farben, als seinem höchsten Gut. Wie gut, dass der Film zwei Seiten hat – und eine breite Palette. Wir sind gespannt auf weitere Bilder.“

Bester Clip ‚Tagtraum‘: „Der Musikclip besticht mit einem Rap-Song, der in die Ohren geht. Und durch eine berührende Geschichte eines Paares. Tagtraum und Wirklichkeit sind raffiniert miteinander und gegeneinander verschnitten, die Bilder fügen sich gelungen in Melodie und Lyrics ein. Wir werden eingeladen, an das Positive dieser musikalischen Erzählung zu glauben, mit einer wehmütigen Leichtigkeit, mit leichter Wehmut erwachen wir. Schnitt. Kaltes Tageslicht in den Augen.“

Bester Dokumentarfilm ‚Iwona Wild‘: „Im Alltag gehen Dinge schnell an einem vorüber. Und Menschen. Jahre später kommen diese Momente wieder ins Bewusstsein, die glücklich verdrängten, unglücklichen Situationen und Menschen mit ihren leider anhaltenden Themen. Als Film ist ‚Iwona Wild‘ ein glücklicher Moment, weil er unsere Aufmerksamkeit schärft. Er legt offen, was die Alltagswirklichkeit einer einzelnen Frau war, und was die Wahrheit vieler Frauen heute weiterhin ist. Der Film scheut nicht die Schnitte in der Wirklichkeit und Lücken in der Dokumentation, erweitert mit Nachspiel und Nachdenken die Vergangenheit, die uns auch heute noch einholt. Ein Dokumentarfilm, der en passant schmerzhaft die Zeit anhalten kann. Danke an Film und Fahrerin!“

Bester Film _Advena‘: „Hier stimmt einfach alles: Soghaft langsam erzählt scheint diese Geschichte, die einen blitzschnell gefangen nimmt. Eine Dark Novel auf kostbar analogem Filmmaterial, stilsicher fotografiert in Schwarz-Weiß. Traumwandlerisch sicher führt uns die Kamera in eine tief in uns versteckte, fremde Welt. Raffinierte, klare Schnitte und ein subtiles Sounddesign in sorgfältig komponierten Szenenbildern. So wird selbst ein schwäbischer Hund im Schwarzweiß zu einem andalusischen. Ein handloses Konzert haltlos – und zu einem kafkaesken Auftritt. Schwebende Partikel im Gegenlicht sind dann wie der ganze Film: leicht, erbarmungslos und stimmig miteinander in einem unsichtbaren Strom verbunden. Kurz: ein technisch perfekt austarierter Film. Ein kleines Gesamtkunstwerk.“

Bester Schnitt ‚Advena‘: „Film als bewegte Bilder. Das wird hier ernst genommen und meisterinnenhaft in Szene gesetzt. Die Schnitte, mit denen hier eine Bildergeschichte aufgeschichtet und verdichtet wird: EIN GEDICHT. Ohne Worte. Großartig, geheimnisvoll und eindringlich erzählt. Mit harten, sicheren Schnitten, stoischen Stimmungen, fröstelnder Einsamkeit. Bereits ein harmloses Close-Up vom Auge dieser stillen Fremden, lässt den nächsten Schnitt befürchten. Im Auge des Betrachters, in einer dunklen, brillant inszenierten, kafkaesken Traumwelt.“

Bestes Drehbuch ‘Mary Daughter of Mendax’: „Über ‚Mary, Daughter of Mendax‘ kann man vieles sagen. Man könnte sagen, dass der Film es schafft, in nur zwölf Minuten ein originelles Worldbuilding zu etablieren. Man könnte sagen, dass er seine klamaukige Tonalität erfolgreich mit authentischen Charakteren kontrastiert. Man könnte sagen, dass er sich im Kern mit der Frage auseinandersetzt, wie eine trauernde Familie Zusammenhalt finden kann. Man könnte sogar sagen, dass dies womöglich der erste und einzige deutsche Jugendfilm ist, der eine Rechtfertigung dafür findet, warum die Charaktere alle Englisch sprechen. Das alles könnte man sagen, und das haben wir jetzt auch.“

Bestes Ensemble ‚Darkness‘: „Eine klare, starke Ensemble-Arbeit: im Zusammenspiel von kreativer Regie, spielerischer Leistung, interessantem Cast, agiler Kameraführung, dunkler Story, coolen Locations, atmosphärischem Szenenbild, obskurem Licht, großen Sound- und

Musikeinsätzen, um hier nur einige Bestandteile zu nennen – von einem echt überzeugenden Ensemble. In dieser Bande möchte man irgendwie sein, trotz alledem. ‚Darkness‘ macht Lust auf mehr. Mehr Abenteuer, mehr von den Figuren, mehr Filme.“

Bestes Sounddesign ‚Sur Point‘: „Wenn es darum geht, eine Atmosphäre zu schaffen, die die inneren Prozesse einer Figur für das Publikum spürbar machen, ist der Klang eines Films womöglich noch wichtiger als das Bild. Das Sounddesign von ‚Sur Pointe‘ schafft es, in Zusammenarbeit mit der betont körperlichen Inszenierung und der bedrängenden Musik, ein tiefes Unbehagen in uns zu wecken, welches wächst und wächst — bis die Geschichte, die in den Händen weniger kompetenter Filmschaffender hätte oberflächliches Drama sein können, sich anfühlt, wie tiefgreifender Horror.“

Bestes Szenenbild ‚Level 0‘: „Vom unerwarteten Trennungsgespräch am alltäglichen Flussufer ins enge, nun befremdlich gewordene Zimmer, das keinen Ausweg mehr bietet, hin zu fremden Innenräumen, mit endlosen Gängen, bedrohlichen Schlaglichtern, kalten Perspektiven, aber prägnanten Details, klaren Setzungen und plötzlichen Fallhöhen. Paula und Marlene Rosenbaum haben einen schlagkräftigen Zugriff gefunden für eine kurze Geschichte, die eindringlich vor Augen und im Kopf bleibt.“

Förderpreis ‚Vier Jahreszeiten‘: „An einem Sommertag an einer schönen, Blumen- bewachsenen Wiese springt eine Figur in die blauen Fluten eines Flusses und taucht erfrischt aus dem Wasser wieder auf. Das ist deshalb ein so bemerkenswertes Bild, weil das Eintauchen, die Wellen, das Wasser und das Auftauchen der Figur aus Knete und kleinen, beweglichen Elementen animiert wurden. Reyk Appenzeller hat in akribischer Kleinstarbeit, über kreativ komponierte Einzelbilder und mit viel Humor eine farbenfrohe Welt geschaffen, die die Betrachter durch die vier Jahreszeiten führt. Mehr davon!“

VVS – Goldene Orange ‚Real Live‘: „Der Kurzfilm ‚Real Life‘ überzeugte die Jury durch guten Schnitt und konzentrierte Handlung. Und er könnte mit ‚Die Bekehrung des Gamers‘ betitelt werden. Der technikaffine Protagonist wird durch eine Unachtsamkeit während einer Zugfahrt von eben jener Technik befreit, die sein bisheriges Dasein ausfüllt. Und noch während er der verlorenen Technik hinterhereilt, vollzieht sich die Wandlung. Der Gamer entdeckt, dass es ein erstrebenswertes Leben außerhalb seines bislang digitalen Kosmos gibt – wobei der ÖPNV als Scharnier zwischen virtueller und realer Welt eine wichtige Rolle spielt.“