Diesmal sprechen wir mit Carsten Schuffert über Postproduktionsworkflows. Mit seinem Unternehmen Bewegte Bilder sorgte er unter anderem dafür, dass wir die oscarprämierte Dokumentation Navalny auf den Kinoleinwänden und Streamingbildschirmen genießen durften.
Wann? Mittwoch, 11.01.2024, ab 18:30 Uhr Wo? Central Kino Rottweil – Hauptstraße 59, 78628 Rottweil Wie? kostenlos
Ablauf: 18:30 Uhr Ankommen / Netzwerken 19:00 Uhr Vortrag ab 20:00 Freies Netzwerken / Get Together
Erklärender Zusatz falls notwendig:
Der Filmstammtisch ist eine regelmäßige Netzwerkveranstaltung der lokalen Kreativwirtschaft für die vielen Gewerke der Filmwirtschaft. Ganz egal ob Regie, Kamera, Schnitt, SFX & VFX, Maske, Schauspiel oder Musikkomposition. Wir ermöglichen den Austausch zwischen Geschäftsinhabern, Kreativen, Studenten, Schülern und all denen, die sich für die Film & Videoerstellung interessieren. Denn gemeinsam lässt sich mehr bewirken.
STUTTGART – Die MFG-geförderte und von Kurhaus Production (Baden-Baden) und SWR produzierte sommerliche Coming-of-Age-Geschichte ‚Jonja‘ von Anika Mätzke aus Stuttgart gewinnt bei der 29. Filmschau Baden-Württemberg den mit 2.000 Euro dotierten Baden- Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm. Der Gewinner des mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreises in der Kategorie Kurzfilm heißt ‚Istina – Wahrheit‘ von Tamara Denić. Den mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm erhält ‚Rock Chicks – I Am Not A Female To You‘ von Marita Stocker aus Karlsruhe. ‚The Last Bar‘ von Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick vom Animationsinstitut an der Filmakademie Baden- Württemberg wurde in der Kategorie Animationsfilm mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis (2.000 Euro) ausgezeichnet. ‚Big E – The New E-Sprinter‘ ist der Gewinner des diesjährigen Baden-Württembergischen Filmpreises in der Kategorie Werbefilm (2.000 Euro). Die Agentur Preuss und Preuss aus Stuttgart produzierte den Spot für Mercedes Benz. Die beiden Dokumentarfilmerinnen und Autorinnen Wiltrud Baier aus Erlangen und Sigrun Köhler aus Schwäbisch Hall, bekannt als Doku-Duo ‚Böller und Brot‘ aus Stuttgart, wurden mit dem undotierten Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet. Die beiden Laudatoren Thorsten Schaumann, Leiter der Hofer Filmtage, und der Berliner Filmkritiker Rüdiger Suchsland würdigten das Werk der beiden Filmschaffenden. Zusammen mit dem Jugendfilmpreis, der seinen 20. Geburtstag feierte, wurden bei der Preisverleihung im Alten Schloss in Stuttgart insgesamt 20 Filmpreise im Gesamtwert von 15.000 Euro vergeben.
GewinnerInnen des 20. Jugendfilmpreises
Die GewinnerInnen des diesjährigen Jugendfilmpreises sind: ‚Advena‘ (Bester Film) von Nelly Schmidtlein aus Offenburg (Regie), ‚Du bist min, ich bin din‘ (Beste schauspielerische Leitung‘) mit Julian Steinbeck aus Eningen als Trutwin, ‚Darkness‘, Team um Noah Bösel aus Kirchheim/Teck (Beste Ensembleleistung), ‚Mary Daughter of Mendax‘ (Bestes Drehbuch) von Cornelius Baum aus Stuttgart, ‚Kaffee und Kuchen‘ (Beste Kamera) von Chris Gruber, aus Hamburg ‚Advena‘ (Bester Schnitt) von Philipp Meier aus Offenburg, ‚Tagtraum‘ (Bester Clip) von Yeva Kiseleva und Fraz Forsatiam aus Kernen, ‚Colors‘ (Beste VFX) von Jona Rackow aus Esslingen/Göppingen, ‚Randleben‘ (Beste Animation) von Lilith Jörg aus Schramberg, ‚Sur Point‘ (Bestes Sounddesign) von Alisa Grabowski aus Ludwigsburg, ‚Vier Jahreszeiten (Förderpreis), Reyk Appenzeller aus Stuttgart‚Iwona Wild‘ (Bester Dokumentarfilm) von Alisa Grabowski aus Ludwigsburg und ‚Level 0‘ (Bestes Szenenbild) von Marlene Rosenbaum aus Tübingen. Die VVS-Goldene-Orange im Wert von 750 Euro bekam ‚Real Life‘ von Thomas Brand und Johannes Schuler aus Simmozheim.
Festivalleiter Mahn zieht positive Bilanz
Festivalleiter Oliver Mahn vom veranstaltenden Filmbüro Baden-Württemberg zog zum Finale der Landesfilmschau eine positive Bilanz: „Die 29. Filmschau hat einen herausragenden Filmjahrgang vorgestellt, der beim Publikum sehr gut angekommen ist“. Mit einem beeindruckenden Premieren-Marathon mit illustren Filmgästen wie Schauspieler Devid Striesow und die beiden Regisseure Simon Verhoeven und Roger Spottiswoode sowie der indische Action-Star Anshuman Jha begeisterte die Landesfilmschau das Publikum. An fünf Festivaltagen durften sich die ZuschauerInnen auf 134 neue Filme ‚Made in Baden- Württemberg‘ freuen; davon 12 Spielfilme/Serien, 35 Kurzfilme, 16 Dokumentarfilme, 24 Animationsfilme, sieben Werbefilme und 40 Jugendfilmpreis-Filme. Vor dem bundesweiten Kino- und TV-Start waren die MFG-geförderten Produktionen ‚Roxy‘, ‚Girl You Know It’s True‘, ‚Mein Traum, meine Geschichte‘ und ‚Davos 1917‘ zu sehen. Für die Kleinsten öffnete das Schnupperkino mit den wundervollen ‚Animanimals‘. Der Branchentreff ‚setUP media – Creative Industries Exchange 2023‘ und ein Podium der MFG Filmförderung Baden- Württemberg zum Thema ‚Künstliche Intelligenz – Chance und Risiko für die Filmbranche‘ warenweitere Highlights im Programm der 29. Filmschau Baden-Württemberg.
Jonja „überaus glaubwürdig“
Annika Mätzke, die für „Jonja“ mit dem Drehbuchpreis des MDR Rundfunkrats beim Festival Goldener Spatz ausgezeichnet wurde, vermittelt in ihrem ersten Spielfilm überaus glaubwürdig und nachvollziehbar das Lebensgefühl ihrer jugendlichen Protagonist.innen an der Schwelle zur Pubertät. „Mit seiner berührenden Figurenführung begeistert und bewegt der Film nicht nur die junge Zielgruppe, sondern regt auch darüber hinaus zum Nachdenken an. ‚Jonja‘ ist ein Film, der sich traut, in einer beobachtenden und langsamen Erzählhaltung genau hinzusehen auf das, was uns im Kern bewegt“, begründete die Jury ihre Entscheidung.
‚Istina‘ – Thema ‚Pressefreiheit in Europa‘ „Mit eindringlichen Bildern, einem beeindruckenden Cast und einer intensiven Handlung zwischen professioneller Berufung und privaten Ängsten erzählt die Regisseurin davon, dass Pressefreiheit auch in Europa täglich erstritten werden muss und manchmal dafür auch mit dem Leben bezahlt wird“, so lobt die Jury den Besten Kurzfilm ‚Istina – Wahrheit‘ von Tamara Denić.
‚Rock Chicks‘: Seltene, manchmal sogar scheue Vögel
„Wegbereiterinnen im Rock Business waren und sind seltene, manchmal sogar scheue Vögel, von denen man viel zu wenig hört. Umso erstaunlicher, was Marita Stocker und ihrem Team mit diesem Kino-Dokumentarfilm gelingt, der in Koproduktion mit ZDF und Arte entstanden ist“, lobte die Jury die Gewinner-Doku ‚Rock Chicks‘.
‚The Last Bar‘: Mysteriöse, aber auch liebevolle Charaktere
„‚The Last Bar‘ zieht uns auf der großen Leinwand ganz tief in ein existenzialistisches Personen-Karussell mit mysteriösen, aber auch liebevollen Charakteren. Das Ergebnis ist große, ungestüme und beindruckende Kinoleidenschaft. Das ist Sturm und Drang. Das ist Träumen mit offenen Augen. Bitte mehr davon. Viel mehr“, so begeisterte die Gewinner- Animation die Jury.
Das Filmbüro Baden-Württemberg veranstaltet die Filmschau im Auftrag des Landes Baden- Württemberg, um die Bevölkerung über das Schaffen der Film- und Medienbranche im Südwesten zu informieren. Ein einmaliger Überblick verrät auch, wie viel Baden- Württemberg im nationalen und internationalen Kino/TV steckt.
Jury-Begründungen im Wortlaut
Jurybegründung Gewinner-Spielfilm ‚Jonja‘: „‘Jonja‘ von Anika Mätzke ist ein wunderbar menschlicher Film, der es schafft, gesellschaftliche Relevanz und Unterhaltung zu verbinden. In seiner feinen Inszenierung bietet der Film Raum für Identifikation und einen breiten Resonanzboden für unterschiedliche Themen wie Eltern-Kind-Beziehungen, tiefe Freundschaften oder der ersten Begegnung mit der eigenen sexuellen Orientierung. Die Filmsprache kombiniert dabei gekonnt moderne Medien mit traditioneller Bildgestaltung. Mit seiner berührenden Figurenführung begeistert und bewegt der Film nicht nur die junge Zielgruppe, sondern regt auch darüber hinaus zum Nachdenken an. ‚Jonja‘ ist ein Film, der sich traut, in einer beobachtenden und langsamen Erzählhaltung genau hinzusehen auf das, was uns im Kern bewegt.“
Jurymitglieder: Regisseurin Anja Gurres, Filmemacher und Dozent Christopher Parkinson, Ehrenfilmpreisträger Dieter Krauß
Jurybegründung Gewinner-Kurzfilm ‚Istina – Wahrheit‘: „Meinungs- und Pressefreiheit ist ein zentrales demokratisches Gut. Aber der Kampf dafür bedeutet oft Kraft, Mut und nicht selten unvorhersehbares Risiko. Mit eindringlichen Bildern, einem beeindruckenden Cast und einer intensiven Handlung zwischen professioneller Berufung und privaten Ängsten erzählt die Regisseurin davon, dass Pressefreiheit auch in Europa täglich erstritten werden muss und manchmal dafür auch mit dem Leben bezahlt wird. Der Preis für den besten Kurzfilm bei der Filmschau Baden-Württemberg 2023 geht an ‚Istina‘ von Tamara Denić.“
Jurymitglieder: Produzent Frank W. Albers, Erziehungswissenschaftler Birger Schmidt und Kuratorin Giovanna Thiery
Jurybegründung Gewinner-Dokumentarfilm ‚Rock Chicks‘: „Wegbereiterinnen im Rock Business waren und sind seltene, manchmal sogar scheue Vögel, von denen man viel zu wenig hört. Umso erstaunlicher, was Marita Stocker und ihrem Team mit diesem Kino- Dokumentarfilm gelingt, der in Koproduktion mit ZDF und Arte entstanden ist. Durch ihre tiefgründige Recherche und hervorragende Interviewführung schafft sie es, ihre ‚Rock Chicks – I am not female to You‘ so zu öffnen, dass sie ihre ganz individuellen Strategien als weibliche Musikprofis preisgeben, darunter Pionierinnen wie die Indie-Legende Kristin Hersh, Afropunk-Gitarristin Honeychild Coleman oder die Rock-Bassistin Suzi Quatro.
Im Zusammenspiel von Bildsprache, energiegeladener Musik und verschmitztem Humor wird der Film zu einem künstlerischen Gesamtpaket, bei dem das Handwerk in allen Gewerken stimmt. Darüber hinaus springt die geballte Power über und macht Lust, alle Herausforderungen des Lebens mit eigener Spielart zu rocken. Wir gratulieren herzlich!“ Jurymitglieder: Ulrike Becker,
Jurybegründung Gewinner-Animationsfilm ‘The Last Bar’; „Unerschrocken raffiniert animiert, detailversessen in jedem Gestaltungsaspekt und geradezu selbstmörderisch produziert – in Anbetracht des wahnsinnigen Arbeitsaufwands von Stop-Motion-Filmen, präsentieren uns die Filmemacher*innen um Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick eine cineastisch bildgewaltige und dramaturgisch höchst ungewöhnliche und kraftvolle Debütarbeit. ‚The Last Bar‘ zieht uns auf der großen Leinwand ganz tief in ein existenzialistisches Personen-Karussell mit mysteriösen, aber auch liebevollen
Charakteren. Das Ergebnis ist große, ungestüme und beindruckende Kinoleidenschaft. Das ist Sturm und Drang. Das ist Träumen mit offenen Augen. Bitte mehr davon. Viel mehr.“ Jurymitglieder: Produzent Sven Bergmann, Regisseurin und Autorin Sveta Yuferova und Matthias Bäuerle.
Jurybegründung Gewinner-Werbefilm ‚Big E – The New E-Sprinter‘: „Eine Arbeit, die – auch wenn sie das Genre nicht völlig neu erfindet – durch die qualitativ perfekte Machart, den hohen Unterhaltungswert, das liebevolle Art-Department und die perfekte Symbiose aus Musikauswahl und Visualisierung besticht. Wir gratulieren dem diesjährigen Preisträger, der Agentur Preuss und Preuss für den Film ‚BigE‘ für den Kunden Mercedes-Benz.“ Jurymitglieder: Henrik von Müller, Holger Oehrlich und Daniela Haug.
Jurybegründungen Gewinnerfilme Jugendfilmpreis
Beste Animation ‚Randleben‘: „Mehr als 260.000 Menschen haben in Deutschland kein festes Zuhause, mindestens 37.000 von ihnen leben dauerhaft auf der Straße. So schrecklich groß diese Zahlen und das damit verbundene Unglück sind, so sehr verschwinden diese Menschen in unserer Gesellschaft. Sie führen ein Leben am Rand. Lilith Jörg hat in ihrem einfühlsamen Film diese Menschen in den Fokus gesetzt und eine traurige, aber leider auch mögliche Geschichte erzählt. Ihre Hauptfigur ist eine Puppe, die sie in beeindruckend gelungener Form durch die Stadt Frankfurt animiert. Alle Stufen dieses Filmes hat sie dabei allein umgesetzt: Animation, Regie, Produktion, Drehbuch, Kamera, Schnitt und Ton. Ein auf jeder Ebene ausgezeichneter Film!“
Beste Kamera ‚Kaffee und Kuchen‘: „Wie erzählt man eine immer bedrohlicher werdende Situation zwischen zwei sich freundlich unterhaltenden Menschen in einem gemütlichen Raum bei Kaffee und Kuchen? Über das Licht, den Schnitt und vor allem die Kamera. Dies ist Chris Gruber in seinem Kurzthriller überzeugend gelungen. Unbehagen und schließlich Angst werden von ihm über kalte, düstere Bildkompositionen, klaustrophobische Einstellungen und beengende, verzerrte Details gesteigert, bis die Kamera in den Dachboden steigt und das Schicksal des Opfers im gruseligen Endbild vorwegnimmt.“
Beste Schauspielerische Leistung ‚Du bist min, ich bin din‘: „Julian Steinbeck gelingt es, die Zuschauenden in ein Leben mitzunehmen, wie es sich vor weit über 1000 Jahren abgespielt haben mag. Er spielt selbstverständlich, ruhig und unaufwendig, braucht kein aufgesetztes Spiel, keine Posen. Mit kindlicher Strenge und Konzentration eröffnet Julian Steinbeck Zugänge zu einer versunkenen Sprache und Welt. Mehr noch: seine im besten Sinne unspektakuläre Darstellung vom Trutwin schafft Gedanken- und Gefühlsräume, die im 21. Jahrhundert nur fremd und fern wirken könnten. Doch Julian Steinbeck schafft es, mit einer stillen Durchlässigkeit im Spiel, daraus eine besonnene Herzenswärme, ein verantwortliches Fühlen und Handeln werden zu lassen. Und das können wir in unserer Zeit sehr gut gebrauchen.“
Beste VFX ‚Colors‘: „Manche Filmproduktionen fühlen sich in Schwarz-Weiss-Aufmachung stilistisch zu Hause, manche brauchen eine werbebunte Scheinidylle. Dieser Film kann beide Extreme. Auf der einen Seite der Dämonische: Farbe ist sein Lebenssaft, nach dem ihm dürstet. Auf der anderen Seite: der so sensible wie farbengläubige Sommeratelierkünstler ungetrübtesten Wassers. Er malt beseelt einen schwarzen Strich auf seine Leinwand. Und
spricht von Farben, als seinem höchsten Gut. Wie gut, dass der Film zwei Seiten hat – und eine breite Palette. Wir sind gespannt auf weitere Bilder.“
Bester Clip ‚Tagtraum‘: „Der Musikclip besticht mit einem Rap-Song, der in die Ohren geht. Und durch eine berührende Geschichte eines Paares. Tagtraum und Wirklichkeit sind raffiniert miteinander und gegeneinander verschnitten, die Bilder fügen sich gelungen in Melodie und Lyrics ein. Wir werden eingeladen, an das Positive dieser musikalischen Erzählung zu glauben, mit einer wehmütigen Leichtigkeit, mit leichter Wehmut erwachen wir. Schnitt. Kaltes Tageslicht in den Augen.“
Bester Dokumentarfilm ‚Iwona Wild‘: „Im Alltag gehen Dinge schnell an einem vorüber. Und Menschen. Jahre später kommen diese Momente wieder ins Bewusstsein, die glücklich verdrängten, unglücklichen Situationen und Menschen mit ihren leider anhaltenden Themen. Als Film ist ‚Iwona Wild‘ ein glücklicher Moment, weil er unsere Aufmerksamkeit schärft. Er legt offen, was die Alltagswirklichkeit einer einzelnen Frau war, und was die Wahrheit vieler Frauen heute weiterhin ist. Der Film scheut nicht die Schnitte in der Wirklichkeit und Lücken in der Dokumentation, erweitert mit Nachspiel und Nachdenken die Vergangenheit, die uns auch heute noch einholt. Ein Dokumentarfilm, der en passant schmerzhaft die Zeit anhalten kann. Danke an Film und Fahrerin!“
Bester Film _Advena‘: „Hier stimmt einfach alles: Soghaft langsam erzählt scheint diese Geschichte, die einen blitzschnell gefangen nimmt. Eine Dark Novel auf kostbar analogem Filmmaterial, stilsicher fotografiert in Schwarz-Weiß. Traumwandlerisch sicher führt uns die Kamera in eine tief in uns versteckte, fremde Welt. Raffinierte, klare Schnitte und ein subtiles Sounddesign in sorgfältig komponierten Szenenbildern. So wird selbst ein schwäbischer Hund im Schwarzweiß zu einem andalusischen. Ein handloses Konzert haltlos – und zu einem kafkaesken Auftritt. Schwebende Partikel im Gegenlicht sind dann wie der ganze Film: leicht, erbarmungslos und stimmig miteinander in einem unsichtbaren Strom verbunden. Kurz: ein technisch perfekt austarierter Film. Ein kleines Gesamtkunstwerk.“
Bester Schnitt ‚Advena‘: „Film als bewegte Bilder. Das wird hier ernst genommen und meisterinnenhaft in Szene gesetzt. Die Schnitte, mit denen hier eine Bildergeschichte aufgeschichtet und verdichtet wird: EIN GEDICHT. Ohne Worte. Großartig, geheimnisvoll und eindringlich erzählt. Mit harten, sicheren Schnitten, stoischen Stimmungen, fröstelnder Einsamkeit. Bereits ein harmloses Close-Up vom Auge dieser stillen Fremden, lässt den nächsten Schnitt befürchten. Im Auge des Betrachters, in einer dunklen, brillant inszenierten, kafkaesken Traumwelt.“
Bestes Drehbuch ‘Mary Daughter of Mendax’: „Über ‚Mary, Daughter of Mendax‘ kann man vieles sagen. Man könnte sagen, dass der Film es schafft, in nur zwölf Minuten ein originelles Worldbuilding zu etablieren. Man könnte sagen, dass er seine klamaukige Tonalität erfolgreich mit authentischen Charakteren kontrastiert. Man könnte sagen, dass er sich im Kern mit der Frage auseinandersetzt, wie eine trauernde Familie Zusammenhalt finden kann. Man könnte sogar sagen, dass dies womöglich der erste und einzige deutsche Jugendfilm ist, der eine Rechtfertigung dafür findet, warum die Charaktere alle Englisch sprechen. Das alles könnte man sagen, und das haben wir jetzt auch.“
Bestes Ensemble ‚Darkness‘: „Eine klare, starke Ensemble-Arbeit: im Zusammenspiel von kreativer Regie, spielerischer Leistung, interessantem Cast, agiler Kameraführung, dunkler Story, coolen Locations, atmosphärischem Szenenbild, obskurem Licht, großen Sound- und
Musikeinsätzen, um hier nur einige Bestandteile zu nennen – von einem echt überzeugenden Ensemble. In dieser Bande möchte man irgendwie sein, trotz alledem. ‚Darkness‘ macht Lust auf mehr. Mehr Abenteuer, mehr von den Figuren, mehr Filme.“
Bestes Sounddesign ‚Sur Point‘: „Wenn es darum geht, eine Atmosphäre zu schaffen, die die inneren Prozesse einer Figur für das Publikum spürbar machen, ist der Klang eines Films womöglich noch wichtiger als das Bild. Das Sounddesign von ‚Sur Pointe‘ schafft es, in Zusammenarbeit mit der betont körperlichen Inszenierung und der bedrängenden Musik, ein tiefes Unbehagen in uns zu wecken, welches wächst und wächst — bis die Geschichte, die in den Händen weniger kompetenter Filmschaffender hätte oberflächliches Drama sein können, sich anfühlt, wie tiefgreifender Horror.“
Bestes Szenenbild ‚Level 0‘: „Vom unerwarteten Trennungsgespräch am alltäglichen Flussufer ins enge, nun befremdlich gewordene Zimmer, das keinen Ausweg mehr bietet, hin zu fremden Innenräumen, mit endlosen Gängen, bedrohlichen Schlaglichtern, kalten Perspektiven, aber prägnanten Details, klaren Setzungen und plötzlichen Fallhöhen. Paula und Marlene Rosenbaum haben einen schlagkräftigen Zugriff gefunden für eine kurze Geschichte, die eindringlich vor Augen und im Kopf bleibt.“
Förderpreis ‚Vier Jahreszeiten‘: „An einem Sommertag an einer schönen, Blumen- bewachsenen Wiese springt eine Figur in die blauen Fluten eines Flusses und taucht erfrischt aus dem Wasser wieder auf. Das ist deshalb ein so bemerkenswertes Bild, weil das Eintauchen, die Wellen, das Wasser und das Auftauchen der Figur aus Knete und kleinen, beweglichen Elementen animiert wurden. Reyk Appenzeller hat in akribischer Kleinstarbeit, über kreativ komponierte Einzelbilder und mit viel Humor eine farbenfrohe Welt geschaffen, die die Betrachter durch die vier Jahreszeiten führt. Mehr davon!“
VVS – Goldene Orange ‚Real Live‘: „Der Kurzfilm ‚Real Life‘ überzeugte die Jury durch guten Schnitt und konzentrierte Handlung. Und er könnte mit ‚Die Bekehrung des Gamers‘ betitelt werden. Der technikaffine Protagonist wird durch eine Unachtsamkeit während einer Zugfahrt von eben jener Technik befreit, die sein bisheriges Dasein ausfüllt. Und noch während er der verlorenen Technik hinterhereilt, vollzieht sich die Wandlung. Der Gamer entdeckt, dass es ein erstrebenswertes Leben außerhalb seines bislang digitalen Kosmos gibt – wobei der ÖPNV als Scharnier zwischen virtueller und realer Welt eine wichtige Rolle spielt.“
Termin: Dienstag, 19.12.2023, 16:00 – ca. 19:00 Uhr Ort: Willi-Bleicher-Saal, Gewerkschaftshaus Stuttgart (Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 Stuttgart) In Anwesenheit von Clemens Bratzler (SWR Programmdirektor Information) und Eric Friedler (SWR Hauptabteilungsleiter Doku).
Anmeldung: Bitte melden Sie sich HIER bis Freitag, 15.12. an.
Runder Tisch Fiktion
Termin: Donnerstag, 18.01.2024, 16:00 – ca. 19:00 Uhr Ort: Willi-Bleicher-Saal, Gewerkschaftshaus Stuttgart (Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 Stuttgart)
In Anwesenheit von Clemens Bratzler (SWR Programmdirektor Information) und Barbara Biermann (SWR Hauptabteilungsleiterin Fiktion und Familie).
Anmeldung: Bitte melden Sie sich HIER bis Montag, 15.01. an.
Premieren-Marathon bei der 29. Filmschau Baden-Württemberg: Regisseur Dito Tsintsadze kommt mit Hauptdarsteller Devid Striesow (‚Ich bin dann mal weg‘ und ‚Im Westen nichts Neues‘) zum Screening seiner bitterbösen Kinokomödie ‚Roxy‘. Regisseur Simon Verhoeven lässt in seinem neuen Kinofilm ‚Girl You Know It’s True‘ nochmals das Skandal-Pop-Duo Milli Vanilli abstürzen. Verhoeven, der britische Starregisseur Roger Spottiswoode (‚James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie‘ und ‚Bob, der Streuner‘) sowie der indische Action-Star Anshuman Jha sprechen in Workshops über ihre Filmarbeit. Spottiswoode bringt zur Weltpremiere seinen neuen Episoden-Spielfilm ‚Either Side Of Midnight‘ mit, der Menschen in New York beobachtet. Auch die queere Community Stuttgart ist dabei. Und zwei Gewinnerinnen stehen schon fest: Die beiden Autorinnen und Dokumentarfilmerinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier, bekannt als Böller und Brot‘, werden mit dem diesjährigen Baden- Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet. Glamour is back – vom 6. bis 10. Dezember in den Innenstadt-Kinos Stuttgart!
Roter Teppich für viele Filmgäste ausgerollt
An fünf Festivaltagen darf sich das Publikum auf 134 neue Filme ‚Made in Baden- Württemberg‘ freuen; davon 12 Spielfilme/Serien, 35 Kurzfilme, 16 Dokumentarfilme, 24 Animationsfilme, sieben Werbefilme und 40 Jugendfilmpreis-Filme. Vor dem bundesweiten Kinostart am 21. Dezember feiert Simon Verhoeven bei der Landesfilmschau am Donnerstag, 7. Dezember 2023, die baden-württembergische Premiere des MFG-geförderten Spielfilms ‚Girl You Know It’s True‘ über Aufstieg und Fall der weltweiten Chartstürmer Milli Vanilli.
Stuttgart ist cineastischer Drehort
„Stuttgart ist ein sehr cineastischer Drehort“, so Regisseur Dito Tsintsadze, der für die Stuttgarter Produktionsfirma east end film in der Schwabenmetropole seine MFG-geförderte satirische Komödie ‚Roxy‘ drehte (Kinostart 25. Januar 2024). Zum Screening werden zahlreiche Filmgäste erwartet, darunter auch Devid Striesow. Auch die bislang teuerste Schweizer Fernsehserie ‚Davos 1917‘ ist vor der TV-Premiere (SRF, ARD) zu Weihnachten bereits im Programm der Filmschau vertreten. Die MFG-geförderte Eventserie mit Dominique Devenport und Jeanette Hain erzählt vor der imposanten Kulisse des Bergpanoramas Graubündens, wie die europäischen Großmächte während des ersten Weltkriegs ihre Agenten in die neutrale Schweiz einschleusten. Der britisch-kanadische Film- und Fernsehregisseur Roger Spottiswoode, der Schirmherr des Storytelling-Instituts an der Hochschule für Medien in Stuttgart ist, präsentiert am Freitag, 8. Dezember, 16 Uhr, im Cinema erstmals seinen neuen Spielfilm ‚Either Side Of Midnight‘, in der vier unruhige Charaktere an die multikulturelle Schönheit, die New Yorks Seele ausmacht.
Wenn Traumwelt platzt und ein Papagei Nazi-Parolen krächzt
Im Spielfilm ‚Kommt ein Vogel geflogen‘ von Christian Werner dreht sich alles um einen Papagei, der bei einer jüdischen Familie ein neues Zuhause findet, aber immer noch die Nazi-Parolen seines Vorbesitzers krächzt. Ein junger Modedesigner bewegt sich mit seinem Lover Sunny in einer gefährlichen Traumwelt zwischen Brandenburg und Las Vegas, so die Story von Kolja Maliks Spielfilm ‚Las Vegas‘. In ‚Monster im Kopf‘ von Christina Ebelt kämpft eine Hochschwangere in einem Gefängnis um das Recht, ihr Baby nach der Geburt bei sich in der Zelle behalten zu dürfen. Auch Filmakademie-Absolvent Daniel Popat ist mit ‚Stumm vor Schreck‘ im Rennen um den Baden-Württembergischen Spielfilmpreis.
Thema Seenotfälle im Mittelmeer
Nicht wegsehen – das hat sich Samuel Müller von der Hochschule der Medien Stuttgart für seinen Dokumentarfilm ‚Seabird‘ vorgenommen. Vor Lampedusa begleitet er die Crew der SeaWatch und wird zum Zeugen des Versagens der europäischen Menschenrechtspolitik. Simon Straetker und David Lohmüller dokumentieren in einem zweiten Beitrag zu diesem Thema – ‚Seabird – Das zivile Auge‘ – ebenfalls Seenotfälle und behinderte Rettungsaktio- nen im Mittelmeer. Yessica Großkopf von der Hochschule der Medien in Stuttgart erkundigt sich in ‚Straight as a Circle‘ bei Stuttgarter Community-Größen, wie es um die Akzeptanz queerer Menschen in Stuttgart steht. Zu Wort kommen: Laura Halding-Hoppenheit, Claudius Desanti, Alex Häfner, trans*-Mann ‚Mission Trans‘ und Luisa, polyamor lebend. Mit zwei Kurzdokus von Janboris Rätz und Atahan Demirel, einem queeren Muslim, werden weitere Facetten des queeren Lebens gezeigt. Die Band ‚The Titty Twisters‘ liefert den queeren Sound. Diese Doku wird im Kino der Hochschule der Medien in der Nobelstraße 10 gezeigt. Wie alle anderen Filmschau-Filme läuft auch die Doku ‚Anthony Curri‘ von Anton Kleinert in der Innenstadtkinos. Der HdM-Student porträtiert den in Stuttgart lebenden schwulen Foto- grafen Anthony Curri. Der Dokumentarfilm ‚Rock Chicks – I am not female to you‘ von Maria Stocker stellt Musikerinnen vor, die schon seit den 1950er Jahren die Bühnen rockten – im Schatten der Männerwelt.
Mannheims jüdische Gemeinde porträtiert
Ganz aktuell: Der Dokumentarfilm ‚TKTUMANNHEIM – Judisches Leben von 1945 bis heute‘ (10. Dezember, 17 Uhr) von Isabel Gathof blättert in der Chronik der Jüdischen Gemeinde Mannheims. TKUMA (hebräisch) steht für Auferstehung – und damit symbolisch für den Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde Mannheims nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Geschichte der Gemeinde ist, wie die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichende jüdische Tradition der Quadratestadt, durch Migration und Vielfalt geprägt. Eine eskalierte Demonstration und ihre Folgen stellt das multikulturelle Miteinander Mannheims jedoch vor große Herausforderungen. Trotz des Lichts der Hoffnung, das sich als zentrales Motiv durch den Film zieht, wirft die Bedrohung durch den Antisemitismus Schatten auf die Gemeinde und ihre Mitglieder.
Bunt, unterhaltsam, experimentell und engagiert sind wieder die sieben vielversprechenden und kurzweiligen Kurzfilm-Blöcke.
Jugendfilmpreis feiert 20. Geburtstag
Im Junior-Programm feiert der Jugendfilmpreis (7. bis 10. Dezember 2023) seinen 20. Geburtstag und bringt die Filmarbeiten eines neuen Jahrgangs auf die große Leinwand. Nicht nur für die junge Generation sind die hochkarätig besetzten Workshops. NachwuchsfilmerInnen aus dem ganzen Land sind vertreten. Zum Beispiel Noah Bösel aus Kirchheim/Teck mit ‚‘Darkness‘, Cornelius Baum aus Stuttgart mit ‚Die staubigen Verbrechen des Otto Besen‘ und ‚Mary Daughter of Mendax‘, Anina Keuchel aus Sindelfingen mit ‚Generates Love‘, Lovis Huck aus Esslingen mit ‚Bad Trip‘, Nelly Schmidtlein aus Offenburg mit ‚Advena‘, Tim Gerbert aus Esslingen ‚D bist min ich bin din‘, Rocco Moreno aus Sindelfingen mit ‚Angst‘, das Leistungsfach Kunst MGG Horb mit ‚Vier Jahreszeiten‘ sowie aus Waldbronn Franka Bernreiter, Lilith Diringer, Anika Olbrisch und Amelie Wengert mut ‚Blockadekinder‘. Besonders angetan haben es den jungen FilmemacherInnen die Themen Horror und Thriller. Der Jugendfilmpreis wird am Donnerstag, 7. Dezember, eröffnet und die Preise werden im Rahmen der großen Preisverleihung zum Abschluss der Landesfilmschau am 10. Dezember in der Kulturlounge Dürnitz im Alten Schloss in Stuttgart vergeben.
Das Junior-Programm der Filmschau
Mit neuen Folgen der witzigen ‚Animanimals‘, spannend realisiert von der genialen Julia Ocker, spricht das Schnupperkino die jüngsten Kinobesucher*innen an, die mit Mama und Papa erstmals das Popcorn-Kino für Kids erleben dürfen. Um Vorbilder für junge Menschen geht es in der SWR-Serie ‚Mein Traum. Meine Geschichte‘, die 2024 ins Fernsehen kommt. Die drei Episoden im Festivalprogramm sind Rudolf Nurejew, Marie Curie und Nina Simon gewidmet. Ebenfalls an ein jüngeres Publikum wendet sich der Spielfilm ‚Jonja‘ von Anika Mätzke, in dem die 13-jährige Jonja heimlich mit ihrem besten Freund und dessen Familie in Urlaub fährt und an einem See ihre erste Liebe zu einem Mädchen entdeckt.
Mit Branchentreff und zum Finale Preisverleihung
Der Branchentreff ‚setUP media – Creative Industries Exchange 2023‘ und ein Podium der MFG Filmförderung Baden-Württemberg zum Thema ‚Künstliche Intelligenz – Chance und Risiko für die Filmbranche‘ sind weitere Highlights im Programm der 29. Filmschau Baden- Württemberg. Mit der Verleihung der Baden-Württembergischen Filmpreise im Gesamtwert von 10.000 Euro in den Kategorien Spiel-, Kurz-, Dokumentar-, Werbe- und Animationsfilm endet am Sonntag (10. Dezember 2023) in der Kulturlounge Dürnitz im Alten Schloss in Stuttgart die Landesfilmschau. Der undotierte Baden-Württembergische Ehrenfilmpreis wird dann ebenfalls an zwei Persönlichkeiten überreicht, die den Film- und Medienstandort im Südwesten mitgestalten. Zudem werden die Jugendfilmpreise an junge Talente aus dem Land verliehen.
Dokumentarfilmerinnen-Duo ‚Böller und Brot‘
Die beiden Autorinnen und Dokumentarfilmerinnen Sigrun Köhler(56) und Wiltrud Baier (56), die seit 2000 mit ihrer Produktionsfirma ‚Böller und Brot‘ freie, kompromisslose und künstlerische Filmarbeiten wie ‚Narren‘, ‚Alarm am Hauptbahnhof‘ oder ‚Wer hat Angst vor Sibylle Berg‘ hergestellt haben, werden mit dem diesjährigen Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet.
Der undotierte Preis wird bei der 29. Filmschau Baden-Württemberg im Rahmen der Preisverleihung am Sonntag, 10. Dezember 2023, in der Dürnitz Kulturlounge im Alten Schloss in Stuttgart vergeben. Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die den Medien- und Filmstandort Baden-Württemberg mitgestalten, durch ihre Arbeit nachhaltig unterstützen und einen wichtigen Beitrag zur Wahrnehmung des Standortes auch über die Landesgrenzen hinaus leisten.
Sigrun Köhler aus Schwäbisch Hall und Wiltrud Baier, in Erlangen geboren, sind zwei kreative Köpfe der baden-württembergischen Filmbranche, die mit ihren couragierten und humorvollen Dokumentarfilmen den Medienstandort bereichern und auf wichtigen Filmfestivals Preise und Ehrungen sammeln. So wurde ihr ‚Stuttgart 21‘-Dokumentarfilm ‚Alarm am Hauptbahnhof‘ 2012 mit dem Grimmepreis ausgezeichnet. ‚How Time Flies‘ gewann sehr viele internationale Filmpreise und hat es bis nach Cannes geschafft (Semaine de la critique 2001).
Die beiden Absolventinnen der Filmakademie Baden-Württemberg haben ihren Arbeitsmittelpunkt in Stuttgart und geben mit ihren künstlerisch besonders wertvollen Dokumentarfilmen Land und Leuten ein Gesicht. Mit ihrer unverwechselbaren Herangehensweise an ein Thema, ihrem erfrischenden Humor, ihrer präzisen Beobachtungsgabe und ihrem experimentellen Erzählstil schaffen sie herausragende Studien und Porträts. In ihren bisherigen Werken thematisierten sie Zeit (‚How Time Flies‘, 2000), Geld (‚Schotter wie Heu‘, 2002), Glaube (Der große Navigator‘, 2007), Macht (‚Alarm am Hauptbahnhof‘, 2011), Ruhm und Reichtum (‚Where’s the Beer and when do we get paid?‘, 2012), Dichtung und Wahrheit (‚Wer hat Angst vor Sibylle Berg‘, 2015) sowie Dabei sein/Masse und Individuum (‚Narren‘, 2021).
Das Filmbüro Baden-Württemberg veranstaltet die Filmschau im Auftrag des Landes Baden- Württemberg, um die Bevölkerung über das Schaffen der Film- und Medienbranche im Südwesten zu informieren. Ein einmaliger Überblick verrät auch, wie viel Baden- Württemberg im nationalen und internationalen Kino/TV steckt.
Ab diesem Jahr ist es wieder soweit! Die IHK hat die Zertifikatslehrgänge für die Film & TV Branche neu aufgelegt! Die IHK bietet die folgenden Zertifikatslehrgänge an:
Die MFG ist wieder an Bord und fördert die Lehrgänge für in BW ansässige Filmschaffende. Weitere Information hierzu auf der Webseite der IHK.
Die filmspezifischen Lehrgänge der IHK wurden in 2018 / 2019 von Filmverband Südwest, der IHK Reutlingen und weiteren Filmschaffenden entwickelt. Wir freuen uns sehr, dass die Lehrgänge weiter angeboten werden und von der MFG finanziell unterstützt werden!
Wir laden wieder zum Filmstammtisch nach Stuttgart ein. Das Netzwerk-Event findet am 30.10.2023 ab 18 Uhr im Gutbrod, Friedrichstraße 10 in Stuttgart statt.
Für leibliches Wohl ist bestens gesorgt! Der Eintritt, das Essen und die Getränke sind kostenlos.Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Auch dieses Jahr gibt es wieder unseren Filmstammtisch mit einer Open-Air Filmpremiere im Mondkino im Rosenneuheitengarten Baden-Baden, zu dem wir, die FilmCommission Baden-Baden/Karlsruhe, und der Filmverband Südwest Euch ganz herzlich einladen.
Die Baden-Badener Produktionsfirma ZIEGLERFILM hat 2021 in der Region und in den Black Forest Studios den MFG-geförderten Spielfilm „Homeshoppers‘ Paradise“, in Koproduktion mit SWR und ARTE, gedreht. Der Debütfilm der Regisseurin Nancy Mac Granaky-Quaye erzählt von der afrodeutschen Punkerin Lisa (Jane Chirwa), die mit ihrer Clique auf einem besetzten Grundstück lebt. Die Freunde sind vereint im Kampf gegen Spießigkeit, Kapitalismus und die Staatsgewalt. Um die bevorstehende Zwangsräumung des Bauwagenplatzes zu verhindern, braucht Lisa Geld, und sie beginnt heimlich als Moderatorin beim Homeshopping Sender HSP zu arbeiten – an der Seite ihres verhassten Vaters Harry. Doch schon bald wird der Spagat zwischen Haushaltsgeräten und Hausbesetzerszene zur Zerreißprobe für Lisa und ihre Clique.
Wir starten um 19.30 Uhr mit dem gemütlichen Beisammensein, nehmen uns Zeit für Unterhaltungen, genießen natürlich auch ein gemeinsames Glas Wein und stellen Euch unseren neuen Production- und Location Guide vor. Eingeladen sind außerdem potenzielle Motivgeber und Mitarbeiter von Gemeinden und Stadtverwaltungen aus der Region, um miteinander in Dialog zu kommen und auch hier den Location Guide zur präsentieren. Im Filmgespräch werden Marc Müller-Kaldenberg und Pascal Nothdurft von ZIEGLERFILM alle Fragen rund um den Film und weitere Produktionen beantworten. Der Film beginnt bei Einsetzen der Dämmerung, gegen 21.00 Uhr.
Facts:
Mittwoch, 9. August 2023
19.30 Uhr: Begrüßung, Vorstellung Production- und Location Guide,Filmgespräch und Networking 21.00 Uhr: Vorführung HOMESHOPPERS‘ PARADISE Anschließend lockeres Beisammensein Adresse: Mondkino, Moltkestraße 3, 76530 Baden-Baden Für Kinosnacks und Getränke ist gesorgt, der Eintritt ist frei.
Wichtig: Es gibt Sitzmöglichkeiten auf der Terrasse, die aber wahrscheinlich nicht ausreichen werden. Bitte bringt daher Decken und Sitzkissen mit und macht es Euch auf der Rasenfläche gemütlich.
Bitte meldet Euch mit einer kurzen Email an film@baden-baden.commit Betreff „Filmstammtisch Baden-Baden“ bis zum 7. August 2023 an, damit wir entsprechend planen können.
Im März 2023 haben wir diese Petition zum Erhalt des SWR-Fundus in Baden-Baden gestartet. Ziel dieser Petition war es, die Öffentlichkeit darüber zu informieren und die Chancen zum konstruktiven Austausch mit dem SWR zu erhöhen. Das haben wir bereits geschafft. Vielen Dank an alle tatkräftigen Unterstützer!
Mittlerweile hat sich eine Arbeitsgruppe gefunden, die an Möglichkeiten arbeitet, wie der Fundus weiter bestehen kann. Vielen Dank auch hier an alle die sich zu unserem letzten Aufruf gemeldet haben.
Was uns besonders freut ist das die Arbeitsgruppe u.a. auch tatkräftig von der MFG unterstützt wird. Auch da ist man überzeugt das Baden-Württemberg ohne Fundus schlecht da steht.
Abschließend möchten wir noch erwähnen das der im letzten Update erwähnte Kostümfundus wohl doch noch besteht. Soweit also erst einmal Entwarnung. Die Ansätze, die Art und Weise den Fundus weiterzuführen sind vielfältig. Solltet Ihr weitere Ideen oder Ansätze haben, zögert nicht Euch bei uns zu melden.
Wir laden alle Mitglieder und Interessierte zum nächsten Filmstammtisch, am 26.07.2023, ab 18 Uhr ein. Der Filmstammtisch wird zusammen vom Filmverband Südwest und der Film Commission Region Stuttgart veranstaltet. Der Filmstammtisch ist die beste Möglichkeit im Kontakt zu bleiben, Kontakte zu knüpfen und sich regelmäßig auszutauschen. Dazu servieren wir kleine Snacks und Getränke.
Alle Daten im Überblick: Datum: 26.07.2023 – ab 18 Uhr Ort: Im Gutbrod, 1. OG, Friedrichstraße 10, 70174 Stuttgart