04 Okt

Filmmakers for Future – ein Interview mit den Initiatoren

Seit dieser Woche startet eine neue Initiative in der Branche durch: Filmmakers for Future – eine Unterstützergruppe der Fridays for Future Bewegung – auf ihrem Logo prangt eine große Filmrolle im Innern eine Globus. Die Aktion hat ein großes Echo in der Szene gefunden, nicht zuletzt auch durch das Engagement von Crew United,

welche ihr Profilbild temporär gegen das der Initiative ausgetauscht und kräftig die Werbetrommel gerührt haben. Grund genug sich mal mit den ursprünglich aus Baden-Württemberg kommenden Initiatoren auszutauschen und ein bisschen über die Hintergründe zu erfahren. 

Wie kamt ihr zu der Idee?
Den Wunsch etwas tun zu müssen, bekamen wir auf einer Fridays for Future Demonstration. Das Gefühl, was die Schüler in mir persönlich ausgelöst haben war unglaublich stark. Auf der einen Seite die Angst was unsere Zukunft für uns bereit hält, da auch wir die konsequenzen des Klimawandels noch deutlich zu spüren bekommen werden. Gleichzeitig aber auch die unglaubliche Lebensfreude und Motivation, die die Kinder und Jugendlichen haben, was einem unglaublich Hoffnung für die Zukunft macht.

Ich habe den Fridays dann direkt auf der Demo eine Mail geschrieben mit der Idee, Statements mit Filmschaffenden aufzunehmen, die sich öffentlich hinter die Bewegung stellen und sie Unterstützen, da ich das Gefühl hatte unsere Industrie kann hier durchaus etwas Bewegen. Bei der konkreten Idee vor allem als Motivationsschub für die Schüler, indem sie zum Beispiel die Schauspieler, die sie mögen, ihr Anliegen unterstützen sehen.

Der Kongressopener, welches das Team für FFF erstellt hat.

Wir haben dann erst noch einen Kongressopener für ihren Sommerkongress gemacht, der jetzt auch unter dem Titel “9 Monate Fridays for Future” online ist und kommen nun mit Filmmakers for Future quasi eher wieder zu unserem Ursprungsplan zurück.

Seit wann läuft die Aktion?
Die Grundidee haben wir quasi seit unseren Demobesuchen. Spontan die Domain gekauft und es dann konkret umgesetzt haben wir es vor ein paar Wochen. Online ist das Projekt nun offiziell seit Dienstag.

Hattet ihr mit so einem Rücklauf gerechnet?
Wir haben es gehofft und der Zeitpunkt ist gerade natürlich ganz gut. Direkt zu Beginn haben wir von vielen Leuten gehört “Endlich macht das mal einer!” und es haben auch viele direkt Unterschrieben, aber das Crew United unser Logo als ihr Profilbild einsetzt, hätten wir uns nie erträumt, das ist schon eine tolle Message. Dennoch kann das nur ein Anfang sein, um wirklich etwas bewirken zu können, müssen wir noch deutlich mehr Menschen werden – vor allem auch International. Knapp 200 Leute beeindrucken niemanden.

Ihr habt ja schon einige auch bekannte Namen auf eurer Unterzeichnerliste u.a. Jürgen Vogel, wie seid ihr da ran gekommen?
Für die ersten Leute haben wir unsere Kontakte und Freunde aus unserem Arbeitsumfeld genervt. Andere haben wir direkt am Set gefragt und uns dann zum Teil auch mit ihnen über Umweltschutz bei Filmproduktionen unterhalten.

Was sind eure Ziele bzw. habt ihr welche?
Ursprünglich wollten wir vor allem erstmal die Fridays mit ihren Anliegen unterstützen. Wir sind aus unserer Schulzeit raus und haben es damals verpennt etwas zu tun, dennoch können wir dieses Thema auf keinen Fall länger ignorieren, das Schulden wir den nachkommenden Generationen. Zu lange haben wir unseren Planeten rücksichtslos ausgebeutet.

Später kam dann auch der Aspekt dazu, was wir eigentlich als Industrie tun können, um unsere Produktionen umweltgerechter zu gestalten. Es gibt ja bereits viele Ressourcen für grünes Produzieren. Der Sinn unserer Initiative ist es daher vor allem den Produzenten und Sendern zu vermitteln, dass viele Filmschaffenden das Thema als wichtig erachten und wir sozusagen als ein Argument für mehr Nachhaltigkeit in der Filmbranche wirken – mithilfe der Unterschriften.

Abgesehen davon wäre es natürlich toll, wenn wir auf den Fridays for Future Demos auch mal einen eigenen Filmemacher*Innen Block hätten und wir als Gruppe mit eigenem Banner für unsere Branche Flagge zeigen. Wir haben uns eine Branche ausgesucht in der man durchaus auch mal einen Freitag hat an dem man gerade kein Projekt hat und wir würde uns wünschen, dass man dann eben auch auf der Demo auftaucht und sich einsetzt.

Wie geht es für euch weiter?

Wir haben jetzt erstmal einen Grundstein gelegt und hoffen, dass die Leute sich beteiligen und einmischen. Ihre Ideen und Vorschläge einbringen und bei eventuellen Aktionen mitmachen – deswegen haben wir auch noch nicht alle Forderungen fertig ausgearbeitet, sondern ein paar Stellen noch frei gelassen. Wir wollen die Leute zum mitmachen anregen und den Gedanken der Nachhaltigkeit mehr in der Filmbranche verankern.

Für uns heißt es über den Winter erstmal zurück zu unserem Ursprungsplan Videostatements mit Schauspieler*innen und anderen aus der Filmbranche aufzunehmen.

Unterzeichnen könnt ihr die Kampagne hier:
https://filmmakersforfuture.org


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